Dienstag, 14. Februar 2012

Tirtytree trees & other Glendalough stuff

Ich bin wieder da von meinem zweiten Wochenendtrip! Und ich bin ganz begeistert. :) So langsam fängt Irlands Charme auch mich - vor allem wenn man auf einem hohen Berg steht und vor einem nur weite grüne Landschaft, Hügel, Wasserfälle und zu den Füßen große Seen. Wuuuunderbar! 


Am Freitag um 18.00 Uhr bin ich mit dem Outdoor Pursuits Club (OPC) und einer grooooßen Gruppe von Leuten (2 Busse) gestartet. Etwas mehr als 3 Stunden hat die Fahrt nach Glendalough - ein Dörfchen mit 3 Häusern (Hotel, Pub/Club und Hostel) im County Wicklow - gedauert. In letzerem haben wir es uns dann erst mal gemütlich gemacht. Ich habe mein Zimmer mit Mélanie - die kennt ihr ja schon - und zwei seeeehr ruhigen Französinnen - Namen habe ich mal wieder vergessen - geteilt. Am ersten Abend hieß es sich (bei 'nem Cider) kennenlernen, einstimmen aufs Wochenende und ein wenig "Cultural Studies". Furgel, einer der Leader des OPC, der im Übrigen große Mühe hatte, uns Deutschen deutlich zu machen, dass sein Name eher wie "Vögel" denn wie "Ferkel" auszusprechen ist, hat uns gleich mal eine Einführung in Irish Slang gegeben. Was in meiner Anfangszeit schon eher zu Unverständnis führte: th kennen die Iren nicht. "Drei" wird nicht "three" sondern "tree" ausgesprochen. Dass wir Deutschen unter "tree trees" "Baum Bäume" statt "drei Bäume" verstehen, führte dann doch zu einigem Schmunzeln bei den Iren. Mich und meine Landsleute erkennt man außerdem laut Furgel sehr einfach an unserer monotonen und wenig raumeinnehmenden Sprechweise. Währenddessen würden die Italiener durch ihre übertriebene Gestik auffallen und die Iren drücken ihre Emotionen durch starke Betonung und ständige Auf und Abs in der Sprache aus. Furgel bewies durchaus schauspielerisches Talent, uns diese Unterschiede auch sprachlich deutlich zu machen. :)

Am Samstag war Hill-Walking angesagt.

Exkurs Glendalough:
Glendalough bedeutet "Tal der zwei Seen". Tatsächlich handelt es sich um einen der schönsten Plätze in ganz Irland, ein Inbegriff von Romantik und wilder Natur. Der heilige Kevin hätte sich im 6. Jahrhundert wohl kaum einen schöneren Ort aussuchen können, um sich zurückzuziehen. Allerdings folgten dem Emeriten bald so viele Schüler dass er eine Klostersiedlung gründete: Glendalough überstand mehrere Brände und Angriffe von Wikingern, Normannen und Engländern, bis es während der Reformation im Jahr 1539 aufgelöst wurde. Auf dem Gelände um die beiden Seen stehen noch heute die Ruinen der einstigen Klostersiedlung, darunter eine überdachte Kirche, die wegen der kaminähnlichen Dachkonstruktion "Kevin's Kitchen" genannt wird. Ein Weg führt zu Kevins vermutlichem Schlafplatz: Angeblich wählte Kevin dafür eine nur schwer zugänliche Höhle am Upper Lake. Als ihn dort ein Mädchen aufspürte, dessen Reize ihn wohl in Versuchung brachten, soll er sie kurzerhand in den See geworfen haben.


Es gab einen advanced Trip und einen easy Trip. Dummerweise hatte ich nicht die passenden Boots, weswegen ich die leichte Tour machen musste. "Leicht" bedeutet auf 4-5 Stunden beschränkt statt 6-7 und über präparierte Wege statt querfeldein. Dadurch hatte ich jedoch auch genügend Gelegenheiten, Fotos zu machen...

Im folgenden werdet ihr die stylischen Amerikanerinnen immer an ihrem praktischen, dezenten Wanderoutfit (ironisch) erkennen können: enge Leggings, nackte Knöchel, neonfarbene Turnschuhe und ebenso farbenfrohe Accessoires. Das glockenhelle, aufgedrehte Lachen hätte ich fast vergessen - aber das könnt ihr ja eh nicht hören... ;)

 11.00 Uhr: Warten auf den Startschuss. Mélanie und ich warten schon seit einer Stunde. Die Iren lassen es relaxed angehen...



 Der Aufstieg war schweißtreibend.

 Der Ausblick war's wert! Der Lower Lake im Hintergrund.

 Wir nähern uns dem Upper Lake.






 Nassgeregnet und schweißgebadet, aber oben! :)

 Der Upper Lake...

Eine Pause auf dem Gipfel und Zeit für Späßchen:

Und weiter geht's...







 Die Ruhe vor dem Fall: Circa 2 Minuten später werde ich hinfallen, mir das Knie aufschlagen und meine einen Tag alte/neue Regenhose aufreißen. Wunderbar! ;)






Wieder unten angekommen...


Samstagabend wurde alles unheimlich kitschig geschmückt - der legendäre Valentine's Ball fand statt. (Valentinstag scheint hier irgendwie unnötig ernst genommen zu werden.) Dresscode: Schick! Die Männer in Hemd oder Anzug und die Frauen im kurzen (knielang - oder oberschenkellang - wird bei uns einfach überbewertet) Kleidchen haben wir es uns bei Wein (for free) und Bier zunächst im Hostel und später im Club nebenan gut gehen lassen. Die Party war sooo gut! Mein pochendes Knie ignorierend habe ich mit den anderen um die Wette getanzt und bin irgendwann weit nach Mitternacht fix und fertig ins Bett gefallen. (Fotos vom Ball gibt's eventuell später noch, ich müsste mir die erst von diversen Leuten holen.)

Am nächsten Tag hieß es Zimmer räumen. Die Aufräumarbeiten vielen einigen dann doch recht schwer. Programm war auch kein wirkliches mehr geplant. Wir haben noch eine 2-stündige harmlose Wanderung zu den Ruinen und Friedhöfen unternommen und hatten dann Zeit für uns. Diese haben einige dann doch tatsächlich dafür genutzt, eine Runde im See zu schwimmen! Ich nicht!! Bei 8 Grad Lufttemperatur brauchte ich das nicht wirklich...











2 Kommentare:

  1. Du hast Dir das Knie aufgeschlagen- weshalb nur überrascht mich das überhaupt nicht? Neue Länder, alte Sitten, hm? ;)

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  2. Hmmm... Dieses Mal aber nicht blutig. Nur dick... ;)

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