Donnerstag, 23. Februar 2012

Irish everyday life


Huhu! :)

Nachdem ich nun fast `ne ganze Flasche – im Übrigen extrem leckeren – irischen Hustensaft verdrückt habe, hier wieder ein paar News von mir.

Wir haben Geburtstag gefeiert! Mélanies. Am Freitag. 


Hier noch mal ein Hoch auf Mélanie:


Zu der Musik könnte ich jetzt übrigens auch ganz traditionell irisch tanzen. Am Montag zuvor habe ich beim Céilí-Abend mitgemacht und irischen Tanz gelernt. Naja gelernt… das was man so an Tanzerfahrung mitnimmt, wenn eine Horde internationaler Studenten koordiniert und an Ort und Stelle gebracht von einer Hand voll irischer Studenten sich zur Musik einer kleinen irischen Band bewegt. Witzig. Zumal dann beim letzten Tanz die Männer leider in der Unterzahl waren und Yvonne und ich die Gentlemen spielen mussten während Mike die Lady mimte. Ganz bezaubernd, sein „Solo-Werbungstanz“! Hihi!

Pancake Tuesday hatten wir auch noch. In allen Studenten-Villages wurden Pancakes gemacht. Hmm...


Ach jaaa, und dann hat unsere WG hier ja auch noch eine ganz tolle Innovation! :) Nach einem Monat Chaos-Küche habe ich gestern einen German Putzplan eingeführt. Und wer hätt’s gedacht, die haben sich sogar alle eingetragen! Fein, fein! :)

 
Im Übrigen kriege ich hier so langsam Panik. Hier gibt es noch sooo viele Orte, die ich sehen muss, und ich befürchte, ich habe gar nicht mehr genug Zeit dazu (Zumal mir meine irische Grippe eine komplette Woche inklusive Wochenende gestohlen hat. Irland im Bett. Und das bei dem so raren Sonnenschein – was für eine Verschwendung!). Galway und Connemara, Cliffs of Moher, Dingle, Belfast, Aran Islands, Waterford... - das muss ich alles noch besuchen. Ihr versteht, ich bin ein bisschen gestresst hier. ;)

So, und nun noch ein paar weitere Irland-Erkenntnisse:
  • Sahne gibt es hier schon fertig geschlagen im Becher.
  • Trinken in der Öffentlichkeit ist hier verboten (verkündete uns Ire Ronan vorgestern gelassen, nachdem wir vorm Spar gemütlich eine Flasche Wein geleert hatten).
  • Der Feueralarm ist hier ooohrenbetäubend! Auf die Frage nach dem Warum antwortete mir der Security-Mensch, dass die gelassenen Iren ansonsten dazu neigen würden, den Alarm zu ignorieren. (Alarmauslöser am vergangenen Wochenende waren übrigens verbrannte Würstchen.)

Dienstag, 14. Februar 2012

Tirtytree trees & other Glendalough stuff

Ich bin wieder da von meinem zweiten Wochenendtrip! Und ich bin ganz begeistert. :) So langsam fängt Irlands Charme auch mich - vor allem wenn man auf einem hohen Berg steht und vor einem nur weite grüne Landschaft, Hügel, Wasserfälle und zu den Füßen große Seen. Wuuuunderbar! 


Am Freitag um 18.00 Uhr bin ich mit dem Outdoor Pursuits Club (OPC) und einer grooooßen Gruppe von Leuten (2 Busse) gestartet. Etwas mehr als 3 Stunden hat die Fahrt nach Glendalough - ein Dörfchen mit 3 Häusern (Hotel, Pub/Club und Hostel) im County Wicklow - gedauert. In letzerem haben wir es uns dann erst mal gemütlich gemacht. Ich habe mein Zimmer mit Mélanie - die kennt ihr ja schon - und zwei seeeehr ruhigen Französinnen - Namen habe ich mal wieder vergessen - geteilt. Am ersten Abend hieß es sich (bei 'nem Cider) kennenlernen, einstimmen aufs Wochenende und ein wenig "Cultural Studies". Furgel, einer der Leader des OPC, der im Übrigen große Mühe hatte, uns Deutschen deutlich zu machen, dass sein Name eher wie "Vögel" denn wie "Ferkel" auszusprechen ist, hat uns gleich mal eine Einführung in Irish Slang gegeben. Was in meiner Anfangszeit schon eher zu Unverständnis führte: th kennen die Iren nicht. "Drei" wird nicht "three" sondern "tree" ausgesprochen. Dass wir Deutschen unter "tree trees" "Baum Bäume" statt "drei Bäume" verstehen, führte dann doch zu einigem Schmunzeln bei den Iren. Mich und meine Landsleute erkennt man außerdem laut Furgel sehr einfach an unserer monotonen und wenig raumeinnehmenden Sprechweise. Währenddessen würden die Italiener durch ihre übertriebene Gestik auffallen und die Iren drücken ihre Emotionen durch starke Betonung und ständige Auf und Abs in der Sprache aus. Furgel bewies durchaus schauspielerisches Talent, uns diese Unterschiede auch sprachlich deutlich zu machen. :)

Am Samstag war Hill-Walking angesagt.

Exkurs Glendalough:
Glendalough bedeutet "Tal der zwei Seen". Tatsächlich handelt es sich um einen der schönsten Plätze in ganz Irland, ein Inbegriff von Romantik und wilder Natur. Der heilige Kevin hätte sich im 6. Jahrhundert wohl kaum einen schöneren Ort aussuchen können, um sich zurückzuziehen. Allerdings folgten dem Emeriten bald so viele Schüler dass er eine Klostersiedlung gründete: Glendalough überstand mehrere Brände und Angriffe von Wikingern, Normannen und Engländern, bis es während der Reformation im Jahr 1539 aufgelöst wurde. Auf dem Gelände um die beiden Seen stehen noch heute die Ruinen der einstigen Klostersiedlung, darunter eine überdachte Kirche, die wegen der kaminähnlichen Dachkonstruktion "Kevin's Kitchen" genannt wird. Ein Weg führt zu Kevins vermutlichem Schlafplatz: Angeblich wählte Kevin dafür eine nur schwer zugänliche Höhle am Upper Lake. Als ihn dort ein Mädchen aufspürte, dessen Reize ihn wohl in Versuchung brachten, soll er sie kurzerhand in den See geworfen haben.


Es gab einen advanced Trip und einen easy Trip. Dummerweise hatte ich nicht die passenden Boots, weswegen ich die leichte Tour machen musste. "Leicht" bedeutet auf 4-5 Stunden beschränkt statt 6-7 und über präparierte Wege statt querfeldein. Dadurch hatte ich jedoch auch genügend Gelegenheiten, Fotos zu machen...

Im folgenden werdet ihr die stylischen Amerikanerinnen immer an ihrem praktischen, dezenten Wanderoutfit (ironisch) erkennen können: enge Leggings, nackte Knöchel, neonfarbene Turnschuhe und ebenso farbenfrohe Accessoires. Das glockenhelle, aufgedrehte Lachen hätte ich fast vergessen - aber das könnt ihr ja eh nicht hören... ;)

 11.00 Uhr: Warten auf den Startschuss. Mélanie und ich warten schon seit einer Stunde. Die Iren lassen es relaxed angehen...



 Der Aufstieg war schweißtreibend.

 Der Ausblick war's wert! Der Lower Lake im Hintergrund.

 Wir nähern uns dem Upper Lake.






 Nassgeregnet und schweißgebadet, aber oben! :)

 Der Upper Lake...

Eine Pause auf dem Gipfel und Zeit für Späßchen:

Und weiter geht's...







 Die Ruhe vor dem Fall: Circa 2 Minuten später werde ich hinfallen, mir das Knie aufschlagen und meine einen Tag alte/neue Regenhose aufreißen. Wunderbar! ;)






Wieder unten angekommen...


Samstagabend wurde alles unheimlich kitschig geschmückt - der legendäre Valentine's Ball fand statt. (Valentinstag scheint hier irgendwie unnötig ernst genommen zu werden.) Dresscode: Schick! Die Männer in Hemd oder Anzug und die Frauen im kurzen (knielang - oder oberschenkellang - wird bei uns einfach überbewertet) Kleidchen haben wir es uns bei Wein (for free) und Bier zunächst im Hostel und später im Club nebenan gut gehen lassen. Die Party war sooo gut! Mein pochendes Knie ignorierend habe ich mit den anderen um die Wette getanzt und bin irgendwann weit nach Mitternacht fix und fertig ins Bett gefallen. (Fotos vom Ball gibt's eventuell später noch, ich müsste mir die erst von diversen Leuten holen.)

Am nächsten Tag hieß es Zimmer räumen. Die Aufräumarbeiten vielen einigen dann doch recht schwer. Programm war auch kein wirkliches mehr geplant. Wir haben noch eine 2-stündige harmlose Wanderung zu den Ruinen und Friedhöfen unternommen und hatten dann Zeit für uns. Diese haben einige dann doch tatsächlich dafür genutzt, eine Runde im See zu schwimmen! Ich nicht!! Bei 8 Grad Lufttemperatur brauchte ich das nicht wirklich...











Mittwoch, 8. Februar 2012

Yes, I'm German.

Hallo ihr Lieben,

wieder Nachricht von mir. Seit heute habe ich eine Language Partnerin: Rachael Power. Ich mag den Nachnamen! :) Ab jetzt bringen wir uns montagmittags immer gegenseitig unsere Sprachen bei. Sie hilft mir mit meinem Englisch und ich ihr mit ihrem Deutsch. Und das Ganze ganz "laid-back" bei einem Kaffee oder so. :)

Sie hat mich heute als erstes mal ein bisschen ausgelacht, als sie meinen Timetable gesehen hat. Wollt ihr mal sehen?


Na jedenfalls habe ich damit gleich mal all ihre Vorurteile über die organisierten, zuverlässigen, peniblen Deutschen untermauert. Ich werde mich bessern... ;)

Eine weitere Irland-Erkenntnis:
  • Bahnen schwimmen muss man hier auch links. Hab' ich aber erst gemerkt, nachdem Thomas mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich die Ordnung durcheinander bringe. 



Montag, 6. Februar 2012

Eine feuchte Angelegenheit

Wochenendausflug mit Yvonne nach Killarney

Wetterbericht für Samstag, den 4. Februar: Regenwahrscheinlichkeit 90%. (Ich tippe ja immer noch auf 100%.) Aber wir haben's ja auch falsch gemacht:
"Im Sommer platzt Killarney aus allen Nähten. Am besten kommt man gegen Ende des Frühlings oder im Frühherbst, wenn das Wetter Unternehmeungen im Freien zulässt und etwas weniger Andrang herrscht", heißt es in meinem Irland-Reiseführer. Nun, Andrang hatten wir tatsächlich nicht. Im Gegenteil: Natur pur!




Zitat Yvonne: "Killarney National Park... hmm, sowas nennt man bei uns 'Wald'."

Aber erst mal zum Anfang... Nach einer gefühlt äußerst kurzen (In fahrenden Gefährten haben meine Augenlider generell stark mit der Schwerkraft zu kämpfen.), tatsächlich aber zweistündigen Busfahrt Richtung Süden machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen Hostel. ...und wurden fündig: Urig.


Und so sieht's auch drinnen aus...


Wetterfest eingepackt folgte ein niederschlagsreicher Marsch durch den Killarney National Park.


Ein paar Schnappschüsse aus dem National Park:


Eine matschige Angelegenheit...


Die farbenfrohe Naturpracht, die uns die Bilder im Reiseführer versprochen hatten, konnte der National Park nicht halten...
 Nein, das ist kein Schwarz-weiß-Bild.



Danach noch schnell ein wenig durch das Städtchen Killarney gebummelt... Niedlich.


 ...und abends auf ein Cider (0,33l = 4,50 Euro!!!) in den Pub.


Ein bisschen Pub-Atmoshäre oder zumindest -Geräuschkulisse hatten wir dann auch noch in unserer nächtlichen Unterkunft.

Am nächsten ein bisschen weniger verregneten aber nicht unbedingt sonnigeren Tag - der Literatur-Keane meinte letztens übrigens, ob mir das Wetter hier nicht auf die Nerven ginge. Und dann mit einem kleinen Lächeln: "That won't change till end of March, beginning of April." - habe ich mich mit meiner Kamera noch mal auf den Weg in den National Park gemacht. Dieses Mal Richtung Ross Castle.